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Sam
Ali, ein junger und sensibler Syrer, ist bis über beide Ohren
verliebt in seine Freundin Abeer. Als er wegen einer Nichtigkeit ins
Visier
der politischen Polizei gerät, flieht er kurzerhand in den Libanon.
Sam begegnet den regelmäßig scheiternden Versuchen, in Beirut
einen Fuß an den Boden zu bekommen, mit trotziger Lebensenergie.
Als
sich Abeer allerdings entscheidet, einen Diplomaten zu heiraten und nach
Belgien zu ziehen, scheint auch Sam zu kapitulieren. Wie soll
ausgerechnet er seiner großen Liebe nach Europa folgen können?
Seine Situation scheint aussichtslos bis er sich, des kostenlosen Buffets
wegen, in die Ausstellungseröffnung einer Beiruter Galerie schleicht.
Dort wird der international bekannte Künstler Jeffrey Godefroi auf
ihn aufmerksam und macht Sam ein Angebot, dass ihn zu seiner geliebten
Abeer bringen und er nicht ausschlagen kann. Sams Rücken soll Jeffrey
als Leinwand dienen, auf den dieser eine große Abbildung des
Schengen-Visums tätowieren will. Sam stimmt zu und wird so zu einem
hochpreisigen Kunstwerk in den Ausstellungen des Starkünstlers,
Reisefreiheit in ganz Europa inklusive.
Erster Museumsstopp: Belgien. Mit einem Mal scheint Abeer ganz nah und
Sam wähnt sich erstmals frei. Doch er hat seine Rechnung ohne
die Dynamiken des Kunstmarkts und einer Gesellschaft gemacht, in der ein
Kunstobjekt mehr zählt als die Geschichte eines syrischen Geflüchteten.
Regisseurin Kaouther Ben Hania verwebt gekonnt politische Satire mit einer
berührenden Fabel über Liebe, Freiheit und Identität. Die
Urauführung feierte „The Man who sold his skin“ 2020 auf
dem Filmfest in Venedig, wo Yahya Mahayni den Orizzonti-Preis als bester
Hauptdarsteller gewann. Als erster tunesischer Film wurde er 2021 als Bester
Internationaler Spielfilm für einen Oscar nominiert.



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