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![]() Österreich 2022 | 87 Minuten
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Eines Nachmittags unter
besten Freundinnen: Yesmin, Nati und Bella legen „Losing
My Religion“ von REM auf und schmeißen sich in eine sexy
Tik-Tok-Pose – gehüllt in die Hijabs von Yesmins strenggläubiger
Mutter. Das Video davon geht viral und wird zum Hit. Im Social-Media-Meinungsuniversum
bricht die Hölle los. Gezielt-geglückte Provokation oder religiöser
Affront? Jeder muss seinen Senf dazugeben. Für die drei Mädels
folgt ein schneller Ruhm und Yesmins Vater erweist sich als findiger
Agent, der den Mädels Auftritte als religiöses A-Capella-Trio
auf kurdischen Familienfesten vermittelt. Nati und Bella stehen voll
auf ihr neues Image als gläubige Sternchen im Scheinwerferlicht.
Nur Yesmin, die einzige überzeugte Muslima, kann mit den öffentlichen
Identitätsspielen wenig anfangen. Ihre plötzliche Präsenz
auf Social Media erfordert eben auch, sich vor Fremden dafür zu
rechtfertigen, wie man seine Religion auslebt. Nati und Bella sehen das
alles naturgemäß nicht so eng, doch bei Yesmin hinterlassen
die Reaktionen auf ihr Video Spuren: wann ist Religion Privatsache und
wie wichtig ist ihr das Kopftuch wirklich? Die Freundschaft der drei
Mädchen, aber auch der eigene Haussegen, stehen auf der Kippe. Drei Wiener
Teenagerinnen machen ein YouTube-Video im Hijab, das vor allem unter
kurdischen Muslimen
ein kleiner Hit wird. Doch während
die einzige des Trios, die selbst Muslima ist, sich von ihrer Herkunft
zu distanzieren beginnt, gehen die beiden anderen in der fremden Kultur
mehr und mehr auf. Der mit leichter Hand inszenierte Teenagerfilm belebt
die Debatten, die unter dem Begriff Identitätspolitik geführt
werden, mit Witz und Temperament, wobei Social-Media-Sphären und
postmigrantische Lebensrealitäten ebenso einbezogen werden. Film Dienst |