Sonntagskino: Die Zähmung der Bäume

Ein mächtiger Mann, der auch der ehemalige Premierminister von Georgien ist, kauft alte, bis zu 15 Stockwerke hohe Bäume entlang der georgischen Küste, um sie in seinen privaten Garten zu verpflanzen.
Für den aufwändigen Transport der Bäume werden andere Bäume gefällt, Stromkabel verlegt und neue Straßen durch Mandarinenplantagen gepflastert. Die dramatische Migration hinterlässt etwas Geld, vernarbte Dörfer und verwirrte Gemeinschaften.

Die Regisseurin Salomé Jashi begleitet diesen bizarren wie erschütternden Prozess, und vermittelt zugleich ein Bild der Lebensverhältnisse einer ländlichen Bevölkerung an der äussersten Peripherie Europas. Der Film rückt den Begriff der Entwurzelung von seiner metaphorischen Bedeutung in eine
bedrückende, greifbare und doch surreal anmutende Realität und wird zu einer Ode an die Rivalität zwischen Mensch und Natur
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Im Auftrag eines Milliardärs wird ein riesiger, einhundert Jahre alter Tulpenbaum von einem Küstenort an der georgischen Schwarzmeerküste in den Norden des Landes transportiert, wo er in einem modernen Baumgarten als Symbol von Geld und Macht sein weiteres Dasein fristen soll. Der dokumentarische Film verfolgt in bestechend klaren, verstörend schönen Bildern diese Aktion und überlässt es den Zuschauern, sich darauf einen Reim zu machen. Ein beeindruckender Film über die Verwerfungen und Ambivalenzen der Gegenwart, der das Verhältnis der Moderne zu ihrer Umwelt bestechend vor Augen führt. FilmDienst












 


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Dokumentarfilm | Schweiz/Deutschland/Georgien 2021 | 91 Minuten - Regie: Salomé Jashi